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Aktuelles aus dem Bürgerverein

Offener Brief an Oberbürgermeister Peter Boch und an den Gemeinderat der Stadt Pforzheim

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir sind sehr bestürzt über die Art und Weise wie die Bürger von Dillweißenstein von Seitens

der Stadt Pforzheim über die zukünftige Entwicklung des Stadtteils informiert werden. Aus der

Presse zu lesen, dass eine Anschlussunterbringung für Flüchtlinge in der Hirsauer Strasse geplant

oder eigentlich schon beschlossen ist, empfinden wir als ärgerlich.

Besonders auch im Hinblick darauf, dass wir in der Vergangenheit mehrfach auf die Problemlage

in der Hirsauer Strasse hingewiesen haben. Leerstände, marode Häuser, eine hohes Verkehrsauf-

kommen und der Zuzug von Menschen mit Migrationshintergrund, die auf Unterstützung

angewiesen sind.

In dieser Schilderung machen wir auch darauf aufmerksam, dass wir uns als Stadtteil mit

unseren Problemen nicht gesehen oder gehört fühlen. Leider ist Dillweißenstein auch im

Gemeinderat nicht ausreichend vertreten, vielleicht fallen die Entscheidungen deswegen so leicht.

Aktuelle Probleme mit denen wir uns beschäftigen sind der eventuelle Wegfall der Kindertages-

einrichtungen; die Infrastruktur des Ludwigsplatzes zu durchdenken, um die Geschäfte dort zu

erhalten; die Westtangente voranzutreiben, eine Aufwertung unseres Stadtteils und die

Integration von neuen Bürgern (mit und ohne Migrationshintergrund) in Dillweißenstein.

Hierbei ist sehr viel ehrenamtliches Engagement gefordert, was wir mit solch einer Vorgehensweise

nicht geschätzt sehen.

Das langfristige Ziel des Bürgervereins ist:

Es soll ein attraktiver, zukunftsorientierter Stadtteil erhalten und geschaffen werden indem die

Bürger Dillweißensteins gerne leben und weitere Menschen, insbesondere Familien zuziehen.

Hierbei fordern wir von ihnen Unterstützung !!!!!

Eine Anschlussunterbringung für Flüchtlinge zu schaffen erfordert ein hohes Maß an Engagement.

Bei dieser Form der Unterbringung geht es bei weitem nicht nur darum, den anerkannten Flüchtlingen kurzfristig

das Dach einer Gemeinschaftsunterkunft oder eines Wohnheims über dem Kopf zu gewähren. Es müssen Wohnungen

gebaut werden, die Menschen müssen sozial betreut werden, sie müssen dabei unterstützt und angeleitet werden,

Arbeitsplätze zu finden. Die Bewältigung der Flüchtlingskrise ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es ist aber

wie so oft: Der Löwenanteil solcher Aufgaben ist von den Städten und Gemeinden mit ihren Bürgerinnen und Bürger

zu bewältigen. Die Bürger oder soziale Institutionen sind damit der Anker für die Integration vor Ort.

Wir sehen in Dillweißenstein, besonders in der Hirsauer Strasse keine Infrastruktur, die dieses bewältigen kann.

Ferner bedarf es eines schlüssigen Integrationskonzeptes, das auch nicht vorliegt.

Hierbei stellen wir uns verschiedene Fragen:

  1.  Wohin geht der Weg in Dillweißenstein?
  2. Wie sieht das Integrationskonzept aus, für die Flüchtlinge, die jetzt schon hier leben und die eventuell noch dazu kommen?
  3. Wer hilft diesen Menschen, die viele Hürden im tagtäglichen Leben in einem fremden Land zu bewältigen und erfolgreich zu meistern?
  4. Wer hat geprüft, ob der gewählte Standort Hirsauer Strasse hierfür geeignet ist? Gegenüber eines Kriegerdenkmals, Gastronomie etc.
  5. Wie sieht die zukünftige Planung der Infrastruktur des Stadtteils aus, um die jetzigen und zusätzlichen Aufgaben zu erfüllen?
  6. Wie soll der Stadtteil sich weiterhin positiv entwickeln können? – jetzt schon großen Diskrepanz zwischen „Berg und Tal“

Wir hoffen unsere Ausführungen machen deutlich, dass der gewählte Standort nicht tragbar für Dillweißenstein ist.

mit freundlichen Grüßen,

Bürgerverein Dillweißenstein