Schau Dich um in Dillweißenstein - Wo der Schwarzwald anfängt
Bürgerverein Dillweißenstein e. V. / Texte und Fotos: Christoph Timm
Dillweißenstein, schönster Ort der Welt?
Tatsache ist: Dillweißenstein hat für jeden was zu bieten!
Gastronomie und Nagold-Freibad, Kulturbahn und Museumsbahnhof, Geschäfte rund um den Ludwigsplatz, Galerien und Künstler. Hier kann man auf Erlebnistour gehen.Dazu Natur pur rundherum: Burgruinen, Wander- und Radwanderwege, Naturkletterwand, Kanustrecke und Grillwiese.
Dillweißenstein ist ein traditionsreiches Ausflugsziel in Stadtnähe. Auch zwei der Schwarzwald-Höhenwege führen durch den Ort.
Übernachten kann man in der Jugendherberge „Rabeneck“ (Familien und Freizeiten), im einstigen Kurhotel oder im „Boardinghouse“ (exklusiv für Gäste des Parkhotels Pforzheim).
Wo der Ort liegt
Nur drei Kilometer von der Pforzheimer „City“ entfernt, und doch ganz anders: Dillweißenstein liegt im Nagoldtal, zwei Flussschleifen zwischen bewaldeten Burghügeln bestimmen die Szenerie.
Ein natürliches Eingangstor zum Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord.
Der Doppelort aus Dill- und Weißenstein inklusive der Trabantenstadt Sonnenhof auf dem Höhenplateau zählt heute ca. 8500 Einwohner. Die Talsohle in Dillstein liegt bei 260 m ü. M., der Weißensteiner Schlossberg erreicht knapp 400 m Höhe.
Zu Fuß auf historischen Spuren
Hier wird Geschichte lebendig: Ein ausgeschilderter Rundweg (Länge ca. 5 km) rund um den Ort verbindet die drei Burgruinen. Starten kann man diesen romantischen „Drei-Burgen-Weg bei der Jugendherberge, beim Goldenen Anker oder am Ludwigsplatz.
Unterwegs trifft man auf die Reste der „Hoheneck“ mit einem Burghügel aus der Zeit um 1100, im Ort Weißenstein auf die Ruine „Rabeneck“, einst Sitz der 1240 erstmals urkundlich erwähnten Burgherren, heute ausgebaut zur Jugendherberge. Von dort geht es hinauf in den Wald, wo die „Kräheneck“ mit einer hohen Schildmauer aufwartet. Ein lauschiger Platz, wie geschaffen für die sommerlichen „Kräheneck-Festspiele“.
Faschingszeit
Pünktlich zur närrischen Jahreszeit erwachen am 11. November in der Burg „Rabeneck“ die schöne Zuleima und ihr Ritter Belrem. Beide führen am Faschingsdienstag den Faschingsumzug durch Dillweißenstein an.
Die Flößer
Einst lebten viele Einwohner des Doppelortes von der Flößerei. 1722 errichteten Christoph und Barbara Trautz das mächtige Floßherrenhaus „Goldener Anker“ auf dem „Felsen“. Dort findet man heute eine traditionsreiche Gaststätte mit Wirtsgarten. Im malerischen Ortskern von Weißenstein stehen die ältesten Fachwerkgebäude des ganzen Stadtkreises.
Aus der Ortsgeschichte
„Dillstein und Weißenstein obwendig Pforzheim beyeinander an der Nagold“, so eine Beschreibung aus dem Jahr 1512, schlossen sich schon vor Jahrhunderten zu einer politischen Gemeinde zusammen.Kirchlich blieben beide aber bis 1812 getrennt: In Weißenstein gab es die evangelische Heiliggeistkirche, Dillstein gehörte zur Altstadtpfarrei von Pforzheim.
Noch heute gibt es gelegentlich Eifersüchteleien zwischen den wenigen „Ureinwohnern“ beider Ortsteile.
1875 einigte man sich auf ein gemeinsames Rat- und Schulhaus an der Hirsauer Straße, seit 1890 führt der Doppelort seinen heutigen Namen. 1913 erfolgte der Zusammenschluss mit Pforzheim auf der Grundlage eines Eingemeindungsvertrags. Seit 1928 verbindet die Linie 3 den Ort mit Pforzheim, zuerst als Straßenbahn, heute als Stadtbus.
Die Kulturbahn
1874 ging die württembergische Schwarzwaldbahn durchs Nagoldtal in Betrieb - heute fährt dort die „Kulturbahn“ von Pforzheim über Calw und Nagold nach Horb. Am Bahnhof Weißenstein halten und kreuzen sich die Züge. Man kann auch zu den Stadtbussen der Linie 3 umsteigen.
Der Museumsbahnhof
Im Bahnhofsgebäude von Weißenstein findet man das Museum der Eisenbahnfreunde Pforzheim. Dort kann man erleben, wie in früheren Zeiten gereist wurde oder wie ein Hebelstellwerk funktioniert. Eine große Modellbahnanlage begeistert Jung und Alt. Das Museum ist an jedem ersten Sonntag im Monat von 11-17 Uhr geöffnet.
Die Bogenbrücke
Der Weg von Pforzheim ins Nagoldtal endete früher in Weißenstein. Die Nagoldtalstraße wurde erst 1856 bis Hirsau und Calw durchgeführt. Um die spektakuläre Flussschleife durch das „Hintere Tal“ abzukürzen, durchstachen damals die Straßenbauer den Umlaufberg. Am Felsdurchbruch entstand die große Steinbogenbrücke, die das Landschaftsbild dramatisch in Szene setzt. Unter der Bogenbrücke ist seitlich noch ein Stück vom alten „Floßkanal“ zu erkennen.
Bauern und Fabrikanten
Dillstein war einst im Besitz der Burgherren von Weißenstein. Das Bauerndorf, 1263 zuerst erwähnt, lag dort, wo sich heute der Ludwigsplatz befindet. Relikte aus dörflicher Zeit sind das „Dillsteiner Türmle“ von 1821 an der Hirsauer Straße und die „Steinerne Brücke“ am Ludwigsplatz von 1836. Der Ortsteil wuchs um 1900 unglaublich schnell und erhielt ein städtisches Gepräge, Gewerbe und Industrie siedelten sich an, darunter eine Papierfabrik, Maschinenfabrik, Sägewerk, Handwerksbetriebe und Goldschmiedewerkstätten. Die katholische Liebfrauenkirche blickt seit 1910 von der Anhöhe des „Sonnenbergs“ auf den Ort hinunter.